How to:

How to: Wie war das gleich noch mit der Freiheit?

Lesezeit: 4 Minuten

Wow, nachdem die letzten Wochen ja eher weniger von mir in Form von Beiträgen kam, hier nun gleich der nächste hinterher. Und er soll von einem Thema handeln, das indirekt auch so ein bisschen dafür verantwortlich ist, warum hier manchmal wenig passiert. Ich rede natürlich von der Zeit. Oder anders ausgedrückt: Von der Freiheit selbst über seine Zeiteinteilung entscheiden zu können. Denn seien wir mal ehrlich, wer von euch kann frei entscheiden, was er den ganzen Tag über tut und was nicht?
Klar, am Wochenende mag das theoretisch der Fall sein, aber auch hier tun wir ja oft genug auch nur die Dinge, für die wir unter der Woche keine Zeit oder Lust hatten. Also nix mit Freiheit.

Jeder wird es in irgendeiner Form kennen, man steht unter der Woche morgens auf, macht sich auf den Weg zur Arbeit und bekommt bis zum Feierabend vom Arbeitgeber in Form des Chefs vorgegeben, was man zu tun und zu lassen hat. Freiheit geht anders. Kaum ist dann der Feierabend erreicht, erwarten uns meist noch andere Verpflichtungen, für die vorher keine Zeit war. Einkaufen, Gartenarbeit, Kinder betreuen, Hausputz, Kochen und so weiter und so fort. Freiheit geht anders.
Ist das dann auch alles erledigt, ist von eigentlichen Tag meistens nichts mehr über. Aus dem 9-to-5-Job ist quasi ein 6-to-20-Job geworden. 14 Stunden Arbeit, aufgeteilt auf den, der Geld bringt und den, der den Rest des Lebens ordnet. Freiheit geht irgendwie anders…

Viele werden sich das bestimmt noch nie so brachial bewusst gemacht haben und ich will hier Weißgott niemandem Angst machen oder in Depressionen oder ähnliches stürzen, aber die Realität sieht nunmal allzuoft so aus. Manche werden jetzt sagen, dass für sie Gartenarbeit toll ist oder sie sich darauf freuen Zeit mit den Kindern zu verbringen und dem will ich auch gar nicht widersprechen. Es gibt jedoch meiner Meinung nach einfach viel mehr Menschen, die sich selbst in einem Hamsterrad gefangen halten. Aufstehen, arbeiten, Feierabend, für sich selbst arbeiten ohne bezahlt zu werden, schlafen, repeat. Und das in diesem Ablauf für die nächsten 40-45 Jahre… Freiheit geht aber ja sowas von anders.

Ich will hier jetzt keinen Beitrag darüber schreiben, wie ihr vielleicht mehr Geld verdient, um euch mehr Freiheit kaufen zu können, denn seien wir ehrlich: mehr Geld kommt nur mit mehr Arbeit und noch weniger Freiheit. Zumindest wenn es um den klassischen Job und das harte Arbeiten geht, das wir fast alle von klein auf als einzige Form des sinnvollen Daseins eingetrichtert bekommen haben. Sei es durch die Eltern, die Jobs hatten, die Schule, die uns lehrte, wie wir gute Arbeiter werden und Jobs finden, oder die weiterführenden Bildungen an den Universitäten, die uns lehrten, härter zu arbeiten, um mehr Geld zu verdienen, alles in unserer Bildungsgesellschaft lief irgendwie darauf hinaus einen gut bezahlten Job zu finden, der am besten noch ein geregeltes, sicheres Einkommen bis zur Rente versprach.

Und dann, so das Versprechen, sollte sie kommen, die große Freiheit. Mit mittlerweile fast Ende 60 soll es soweit sein und deine Zeit gehört voll und ganz dir. Tu, was schon immer du tun wolltest, du hast schließlich 45 Jahre lang die Knochen für andere hingehalten. Nun tu dir selbst was gutes. Nur schade, dass all das, was man sich für diesen Zeitpunkt erträumt hat, meistens auch Geld kostet und das oft nicht grade wenig. Krux an der Geschichte ist, dass die für 45 Jahre harte Arbeit versprochene Rente aber nicht einmal ansatzweise für solche Träume ausreicht. Also nix mit Freiheit…

Nicht selten sind unsere Rentner und Ruheständler gezwungen weiterzuarbeiten. Entweder weil die Rente nicht reicht, oder eben weil sie 45 Jahre lang gar nicht gelernt haben Freiheit zu haben. Sie sind überfordert mit der Freizeit, haben keinen Plan, um diese zu füllen und langweilen sich. Freiheit geht anders…

Klingt alles in allem nach einem ziemlichen Schreckensszenario, wenn man so drüber nachdenkt, oder?
Das Schöne aber an dieser Erkenntnis: Die meisten, die diese Zeilen lesen, sind noch keine Rentner und oft genug noch nicht einmal kurz davor. Es ist also noch genug Zeit, um diesen „Horror“ zu umgehen und zu bekämpfen. Somit bleibt genug Zeit, um zu lernen mit Freiheit umzugehen. Und es bleibt auch genug Zeit, um sich Freiheit zu erkaufen. Denn erst mit Ende 60 in die Freiheit „entlassen“ zu werden klingt auch mit entsprechender Vorbereitung nach keinem annehmbaren Plan für mich. Das Zeitverhältnis stimmt einfach nicht. 45 Jahren Arbeit stehen durchschnittlich noch knappe 13 Jahre Lebenserwartung nach Renteneintritt für 2018 geborene gegenüber. Klingt für mich nicht nach einem Angebot, das ich annehmen würde. Das Kosten-Nutzen-Verhältnis stimmt einfach nicht.

Was kann ich also tun? Für die wenigsten kommt es wohl finanziell in Frage einfach den Job hinzuschmeißen und das zu tun, was sie möchten. Dafür hängen einfach zu viele Verpflichtungen am monatlich festen Einkommen. Dazu kommt, dass die meisten Träume, die es zu verwirklichen gilt, auch in irgendeiner Form Geld kosten. Ohne Einkommen geht es also nicht. Klingt nach einer Zwickmühle, oder?

Ohne Geld keine Freiheit und Freiheit nur ohne Geld? Nicht ganz…
Es gibt viele, viele Bücher und Experten zu diesem Thema. Und ich will nicht so tun, als wäre ich bereits einer. Geschweige denn als hätte ich in dieser Richtung schon irgendetwas erreicht. Nein, auch ich arbeite nach wie vor 40 Stunden in der Woche, um meinen finanziellen Verpflichtungen nachkommen zu können. Aber – und nun kommt das „aber“ – ich bin auch erst Ende 20, ich kann also lernen, wie ich nicht bis Ende 60 arbeiten muss. Ich kann lernen, wie ich vielleicht Geld verdienen kann, ohne arbeiten zu gehen. Ich kann lernen, wie ich mit Dingen, die ich liebe und gerne mache, Geld verdiene. Es gibt unzählige und vor allem auch legale Möglichkeiten in der heutigen Zeit Geld zu verdienen.
Auch hier will ich keine Beispiele oder Empfehlungen aussprechen, sucht euch einfach etwas raus, was euch zusagt.

Eines haben aber bisher alle Aussagen, die ich zum Thema „Freiheit“ angesammelt haben, gemeinsam: Von alleine passiert nichts. Ihr müsst selbst etwas tun. Ihr müsst anfangen, egal wo.
Lest Bücher, bildet euch weiter, besucht Kurse und Seminare, sprecht mit Experten und kommt ins Handeln. Reduziert eure Arbeitszeit, wenn möglich und widmet euch Dingen, die ihr gerne macht und die ihr vielleicht zu Geld machen könntet. Und vielleicht, ja vielleicht findet ihr nachher ja einen Weg Geld zu verdienen, ohne noch dafür arbeiten zu müssen.

Und dann, genau dann, habt ihr das Endziel erreicht: Freiheit im wahrsten Sinne des Wortes.

Kommentar verfassen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.