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How to: Die „Macken“ anderer locker nehmen

"Macken" anderer locker nehmen
Lesezeit: 4 Minuten

Jeder von uns hat doch irgendwelche „Macken“, doch die „Macken“ anderer locker zu nehmen ist dennoch meistens alles andere als einfach. Ob auf der Arbeit oder in der Familie, jeder von uns kennt doch diese Kleinigkeiten, diese kleinen Dingen beim jeweiligen Gegenüber, die einen auf die Palme bringen können oder aber genau deswegen einfach nur liebenswert machen. „Macken“ sind diese kleinen Besonderheiten, die uns doch erst einzigartig machen. Und trotzdem ist man doch geneigt sich aufzuregen, wenn der andere einen Putzfimmel hat und schon am aufräumen ist, während der Rest noch gemütlich am Tisch sitzen will. Oder man selbst ist eher der Gemütliche, der Dinge auch gerne mal auf morgen verschiebt, während der gegenüber alles lieber sofort erledigt.

Die „Macken“ anderer locker nehmen

An der ein oder anderen Stelle hatte ich selbst ja schon mal betont, dass ich eher der entspanntere Typ bin, der dennoch alles, was er angefangen hat, auch gerne schnell erledigen will. Meine Frau kann zum Beispiel ein Lied davon singen, dass ich im Haushalt die Dinge lieber morgen als jetzt erledige und auch gerne mal blind am Wäschekorb oder Geschirrspüler vorbei renne. Habe ich hingegen mit einer Sache begonnen, fällt es mir sehr schwer das dann auf morgen verschieben zu müssen, weil ich nicht fertig werde. Und genau so wird es doch jedem von uns ergehen, er hat bestimmte Verhaltensweisen beim Gegenüber, die einen fuchsteufelswild machen können. Was also tun?
Nun, es klingt so banal, aber nehmt es locker.

Jeder ist, wie er ist

Dass sich ein Mensch in seinem Leben um 180 Grad wenden wird, ist eher unwahrscheinlich. Das aus einem Haushaltsmuffel also ein Putzfanatiker wird ist quasi ausgeschlossen. Doch wieso ist das so?
Ansätze und Erklärmodelle gibt es viele in der Wissenschaft, ob Farbenlehre a la DISG, oder die LIFO-Methode. Alle haben jedoch eins gemeinsam, nämlich den Charakter oder das Verhalten von Menschen beschreiben und erklären. Ich vereinfache hier jetzt dramatisch, damit es verständlich bleibt. Es gibt in beiden Modellen vier Typen, die in jedem Mensch vorkommen, nur in unterschiedlich starker Ausprägung. Da gibt es den Unterstützend/Hergebend-Typen, den Bestimmend/Übernehmenden, den Bewahrend/Festhaltend-Typen und den Anpassend/Harmonisierenden. In Farben ausgedrückt: Den Blauen, den Roten, den Grünen und den Gelben.

Für jeden eine Farbe

Was verbirgt sich nun hinter diesen Farben. Wie schon beschrieben hat jeder alle Farben von uns bzw. von jedem Typ etwas, halt nur in unterschiedlich starker Ausprägung. Und das macht uns zu den Individuen, die wir sind. Ich nutze an dieser Stelle mal die Beschreibung von Wikipedia:

Der Blaue

Unterstützend/Hergebend (U/H) mit Zielsetzung auf Leistung und Werte Die Bedürfnisse dieses Stils sind: Ein zugänglicher und wertvoller Mensch sein, geschätzt, verstanden, akzeptiert werden sowie das Wissen, dass Ideale nicht verloren gehen. Seine Stärken sind: Bewundert, unterstützt die Leistung anderer; stellt hohe Ansprüche an sich und andere; vertraut und glaubt anderen; hilft anderen und nimmt sie in Schutz. Seine Schwächen (= übertriebene Stärken): Gibt unnötige Hilfe und Ratschläge; ist leicht enttäuscht und kritisch; wenn er keinen Wert sieht, packt er nicht an; lässt sich zu stark auf andere ein.

https://de.wikipedia.org/wiki/LIFO-Methode

Der Rote

Bestimmend/Übernehmend (B/Ü) mit Zielsetzung auf Aktivität und Ergebnisse Die Bedürfnisse dieses Stils sind: Aktiver und fähiger Mensch sein; Hindernisse überwinden; noch andere Möglichkeiten sehen. Seine Stärken sind: Übernimmt Führung, bestimmender Einfluss; gibt Gefühl dringender Wichtigkeit; freut sich an Herausforderungen; sucht verborgene Widerstände. Seine Schwächen (= übertriebene Stärken): Dominiert und unterbricht andere, verhört; schafft Unsicherheitsatmosphäre; nimmt riskante, unnötige Herausforderungen an; verfolgt Neues auf Kosten des Laufenden.

https://de.wikipedia.org/wiki/LIFO-Methode

Der Grüne

Bewahrend/Festhaltend (B/F) mit Zielsetzung auf Vernunft und Ordnung Die Bedürfnisse dieses Stils sind: Objektiv und vernünftig sein; Risiken vermeiden und beseitigen; Schaden nicht entstehen lassen. Seine Stärken sind: Analysiert, interpretiert und betont Fakten; begründet seine Meinung, überdenkt Alternativen; methodisch, sauber, umsichtig, abwägend; maximiert, was bereits vorhanden ist. Seine Schwächen (= übertriebene Stärken): Verliebt in Fakten, verliert Interesse anderer; verwirrt durch zu viele Wahlmöglichkeiten; Kontrolle durch Systeme, Strukturen; akzeptiert ungern Neues.

https://de.wikipedia.org/wiki/LIFO-Methode

Der Gelbe

Anpassend/Harmonisierend (A/H) mit Zielsetzung auf Kooperation und Harmonie Die Bedürfnisse dieses Stils sind: Liebenswerter, beliebter Mensch sein; jeder soll mit dem Ergebnis zufrieden sein; Gelegenheiten nutzen, anderen zu gefallen. Seine Stärken sind: Feines Gespür für Gefühle und Bedürfnisse; gestaltet Beziehungen noch positiver; reagiert flexibel, keine festgefahrenen Muster; vermittelt bei gegensätzlichen Meinungen. Seine Schwächen (= übertriebene Stärken): Scherzt gerne, auch wenn es unangebracht ist; hält eigene Ansichten zurück, passt sich an; verbringt Zeit gerne in Sitzungen und gemütlichen Zusammenkünften.

https://de.wikipedia.org/wiki/LIFO-Methode
"Macken" anderer locker nehmen
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/de/d/d0/LIFO_Beduerfnisse.jpg

Um die „Macken“ wissen

Und woher weiß ich jetzt, wie viel von welchem Typ mein Gegenüber hat? Erst einmal gar nicht. Das ergibt sich oft erst durch längeren Austausch und Kontakt miteinander, um sich bewusst zu werden, wie mein Gegenüber tickt. „Macken“ erkennt man selten auf den ersten Blick, denn nur selten sind einzelne Typen wirklich stark ausgeprägt. Was aber auf jeden Fall hilft ist ein Wissen um die eigenen „Macken“. Wenn ich weiß, wie ich selber ticke und wie ich mich in bestimmten Situationen verhalte, fällt es mir auch leichter andere entsprechend ihrer „Macken“ wahrzunehmen. Psychologisch gesehen hilft diese Erkenntnis sogar in vielen verschiedenen Bereichen, sei es Familie, Freunde, Beziehungen, Liebe oder im geschäftlichen Bereich wie dem Verkauf der dem Verhandeln.

Die „Macken“ locker nehmen

Weiß ich nun also, dass jeder von uns in dieser Welt seine eigenen „Macken“ hat und sich deshalb so verhält, wie er sich verhält, kann ich vieles lockerer nehmen. Wenn Ihr übrigens wissen wollt, wie das grundsätzlich mit einem entspannteren Leben funktioniert, schaut einfach bei einem älteren Beitrag von mir vorbei: How to: Wie ich mir selbst ein entspannteres Leben schuf.
Schlussendlich führt ein Wissen um die „Macken“ eines jeden noch nicht dazu, dass man selbst entspannter wird. Aber es fällt einem viel leichter locker damit umzugehen, wenn jemand mal wieder quer schießt oder etwas nicht so tut, wie man es erwartet hat oder selbst getan hätte.

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