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Moin zusammen, oder besser gesagt einen wunderschönen Miracle Morning zusammen =)
Ja, es ist wieder Freitag, genauer gesagt einer meiner freien Freitage, an denen ich nicht arbeite. Denn ich habe mich in der Tat dazu entschlossen seit diesem Jahr 2019 jeden zweiten Freitag frei zu nehmen. Natürlich kann ich nicht einfach blau machen und zu Hause bleiben. Nein, ich habe das schon mit meinem Arbeitgeber besprochen und ganz offiziell meine Arbeitszeit verkürzt. Ich bekomme daher auch weniger Gehalt, aber diese finanzielle Einbuße nehme ich für das Mehr an Zeit zu meiner freien Verfügung gerne in Kauf. Ohnehin geht der Trend ja immer mehr in die Richtung weniger Zeit gegen Geld zu tauschen. Sprich mehr zu arbeiten für mehr Geld.
Zeit ist Geld
Und ich kann es nur bestätigen. Auch mir und meiner Frau ist es mittlerweile wichtiger geworden mehr Zeit für uns und das zu haben, was wir immer schon mal machen wollten, anstatt 40 Stunden die Woche auf der Arbeit zu sein. Das soll nicht heißen, dass ich meinen Job nicht gerne mache. Nein, ganz im Gegenteil, ich gehe mit einem Lächeln zur Arbeit und freue mich auf jeden einzelnen Tag. Dennoch ist nunmal so, dass ich dort nicht tun und lassen kann, was ich will. Ich habe schon gewisse Vorgaben, wie ich was bis wann gemacht haben soll, angefangen bei der Anwesenheitszeit. Meine Kernarbeitszeit, in der ich für meine Kunden erreichbar sein möchte, ist gleich der Öffnungszeit unserer Filiale. Entsprechend muss ich zusehen, dass ich all das, was ich neben meiner Arbeit tun möchte, in die Zeit außerhalb der Öffnungszeiten lege. Und damit sind wir schon mitten im Thema, um das heute gehen soll, der sogenannte Miracle Morning.
The Miracle Morning
Das Prinzip fußt auf einem mittlerweile sehr bekannten Buch „The Miracle Morning“ von Hal Elrod (obendie englische Originalversion, unten die deutsche Übersetzung).
Ich selbst habe die englische Variante vor knapp einem Jahr gelesen und in der Tat hat das Buch einiges in meinem Leben verändert. Allein meine Wahrnehmung für gewisse Dinge, Abläufe und Verhaltensweisen hat es nachhaltig beeinflusst.
Ganz kurz zum Autor Hal: Er war einer der Top-Angestellten einer großen Firma und überaus erfolgreich. Dann war er in einem fast tödlichen Autounfall verwickelt, in dem ihm ein betrunkener Fahrer frontal gerammt hat. Monatelang lag er im Krankenhaus und musste unzählige Reha-Stunden über sich ergehen lassen. Alles unter der Prämisse, dass er nie wieder würde laufen können. Nun, das erwies sich schon mal als falsch, er läuft auch heute noch auf seinen eigenen zwei Beinen und man sieht ihm auf den ersten Blick den Unfall nicht mehr an.
Hal Elrod und die Entwicklung des Miracle Morning
Aber das war noch nicht das einschneidende Erlebnis, dass ihn dazu veranlasst hatte dieses Buch zu schreiben. Nein, er fing danach wieder bei seiner alten Firma an und war noch besser als zuvor. Doch der nächste Rückschlag lies nicht lange auf sich warten, die Diagnose Krebs zog Hal erneut den Boden unter den Füßen weg. Manch anderer wäre an dieser Stelle wohl verzweifelt und hätte sich gefragt „warum immer ich?“. Nicht so Hal. Er besiegte den Krebs und schwor sich, seinem Körper und seiner Seele mehr Ruhe und mehr Zeit für sich zu gönnen. Aber wie sollte das gehen? Wie sollte er das schaffen und gleichzeitig trotzdem seine Familie ernähren? Den Job einfach hinschmeißen war also keine Option, um mehr Zeit für sich zu haben. Was also tun?
Das Mehr an Zeit
Die Lösung: Früher aufstehen. Jeder Tag hat immer 24 Stunden, die meisten haben eine tägliche Arbeitszeit von 9 – 17 Uhr. Natürlich könnte man sich auch nach Feierabend mit Sport, Fortbildung, Büchern und vielem, vielem mehr beschäftigen. Aber mal ehrlich: Wer hat dazu denn noch die Lust und Motivation?
Nach 8 Stunden Arbeit geht es auch mir so, dass ich ausgelaugt und mental erschöpft bin, mich maximal noch mit Freunden treffe oder zum Fußball gehe, aber ganz sicher nichts anstrengendes mehr. Also bleiben nur die Stunden vor der Arbeit.
Frage an dieser Stelle: Wer von euch steht auch grade so auf, dass er duscht, sich fertig macht, vielleicht noch frühstückt oder nen Kaffee trinkt und dann direkt los zieht zur Arbeitsstelle?
Ich habe es jahrelang so getan und war oft trotzdem am Arbeitsplatz müde, gereizt oder nicht motiviert. Ist auch logisch, wenn ich morgens bereits unter „Stress“ stehe und für alles irgendwie zu wenig Zeit habe. Das Mehr an Zeit, die ich schlafend im Bett verbracht habe, war also nicht unbedingt erholsam oder förderlich.
Die gewonnene Zeit nutzen
Auch mich hat es anfangs eine Menge Überwindung gekostet, eher als sonst aufzustehen. Man ist halt einfach in seiner Routine gefangen und tut sich verdammt schwer damit etwas zu ändern. Speziell das frühere Aufstehen ist so eine Sache, da man ja eigentlich weiß, dass man auch liegen bleiben könnte. Hat bisher ja auch funktioniert. Aber ich kann es euch an dieser Stelle versprechen: Überwindet euren Schweinehund und steht auf!

Selbstredend ist nur mit dem früher Aufstehen nicht getan. Einfach nur aufstehen, sich nen Kaffee machen und dann aufs Sofa setzen und fernsehen ist nicht Sinn der Sache und auch nicht förderlich für das eigene mentale Wohl. Prokrastination hilft hier nicht, mehr dazu findet Ihr aber in einem anderen Beitrag: https://bastiansmotivationswerkstatt.de/how-to-prokrastination-bekaempfen/
Nein, ich habe mir vorher einen genauen Plan gemacht, was ich tun möchte, wenn ich früher aufstehe. Ich wollte etwas gutes für mich tun, etwas, worauf ich Lust habe und weshalb ich auch gerne aufstehe.
Das kann und wird bei jedem unterschiedlich sein, ich kann es nur empfehlen. Denn ohne Ziel oder ohne etwas, auf das ihr euch beim Aufstehen freut, ist die Verlockung doch im Bett zu bleiben, einfach zu groß.
Bei mir sieht mein Miracle Morning wie folgt aus:
- Ein großes Glas Wasser trinken (Rehydration nach 7-8 Stunden Schlaf)
- Kaffee kochen (allein der Geruch weckt die Lebensgeister und meine Frau würde mich sonst auch umbringen, wenn sie keinen Kaffee bekäme :D)
- Yoga und Meditation (manche mögen hier schmunzeln, aber für anstrengenden Sport bin ich morgens nicht zu gebrauchen)
- Duschen und Anziehen (spätestens hier bin ich jetzt wach und motiviert)
- Ein super geiles, abends schon vorbereitetes Frühstück genießen
- Ein geiles Buch über Persönlichkeitsentwicklung, Fortbildung oder anderes lesen, einen Podcast hören oder nützliche Videos auf YouTube schauen
- Mit meinem dicken Knuddelkater kuscheln
- Aufbruch zur Arbeit
Der Nutzen
Wenn ich dann auf der Arbeit ankomme, bin ich wach, motiviert und direkt voller Tatendrang. Ich habe mich bereits mit Dingen beschäftigt, die mich interessieren, besser machen oder einfach nur glücklicher. Und das wirkt sich auch direkt auf meine Leistungsfähigkeit auf der Arbeit aus, ich schaffe mehr in kürzerer Zeit und das freut auch meinen Chef 😛
Jetzt mag sich der ein oder andere fragen: „Ja wann steht der denn nun auf und wie viel Zeit wendet er für all das auf, was er oben genannt hat?“
Hier die Schocknachricht: Ich stehe ca. eine Stunde früher auf, als vorher. Bin ich vorher um 6 Uhr morgens aufgestanden, stehe ich jetzt um 5 Uhr auf. Diese eine Stunde mehr verwende ich dann für Yoga, Meditation und das Lesen eines Buches, also genau die Dinge, die ich nach Feierabend nicht mehr machen würde. Um dennoch auf meine 7-8 Stunden erholsamen Schlaf zu kommen, gehe ich daher auch möglichst zwischen 21 und 22 Uhr zu Bett.
Es ist zudem auch nicht in Stein gemeißelt, dass ich jeden Tag um fünf Uhr aufstehe. Gerade am Wochenende schlafe ich doch länger und auch an Abenden, an denen ich nicht um 22 Uhr im Bett bin, stehe ich nicht um 5 Uhr auf, hier lege ich mehr Wert auf den erholsamen Schlaf.
Zusammenfassung
Am Ende muss ohnehin jeder für sich selbst entscheiden, ob er bereit ist früher aufzustehen, um diese Zeit für sich und seine persönliche Weiterentwicklung zu nutzen. Ich kann jeden verstehen, der jetzt sagt, dass ich doch nen Knall habe. Das juckt mich ehrlich gesagt aber nicht im geringsten. Für mich hat sich herausgestellt, dass es funktioniert, der Name „Miracle Morning“ also seine Daseinsberechtigung hat. Ich fühle mich nach meiner Morgenroutine fit, erholt, motiviert und bin mehr als bereit den Tag zu rocken.
Wenn ich jetzt jemanden dazu inspiriert haben sollte, den Miracle Morning für sich selbst ausprobieren zu wollen, freut es mich unwahrscheinlich. Sollten Fragen bestehen oder sich jemand noch genauere Infos wünschen, schreibt gerne in die Kommentare.
Zum Abschluss habe ich hier noch ein kleines Video von Hal Elrod selbst für euch. Es ist ein Kinotrailerkonzept für einen Film, der allerdings nur in der Theorie besteht. Dennoch ist es eine ziemlich gute Zusammenfassung des gesamten Konzepts des Miracle Morning. Also viel Spaß dabei und bis zum nächsten Mal =)
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