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How to: Entscheidungen treffen, aber wie?

Lesezeit: 4 Minuten

„Neues Jahr, neues Glück, neues Leben, neues Ich“ heißt es ja oft an vielerlei Stelle. Entscheidungen sind zu treffen, alles soll anders werden, besser werden. Zum Jahreswechsel findet Ihr hier auch noch ein bisschen was: https://bastiansmotivationswerkstatt.de/2018-2019/

Und doch scheitern viele schon nach wenigen Wochen. Bestes Beispiel ist die getroffene Entscheidung „mehr Sport machen“ und sich dafür im Fitnessstudio anmelden. Jeder, der sich nicht erst im Januar eines Jahres ins Fitnessstudio begibt, weiß, wovon ich rede. Im Dezember ist man quasi noch allein, kaum ist Januar, bersten die Studios und platzen aus allen Nähten. Erreicht man dann den Februar oder vielleicht auch den März, relativiert sich das Menschenaufkommen abrupt und es geht alles wieder zurück auf seine gewohnten Mengen. Man ist wieder unter sich im Fitnessstudio und kennt einander.
Doch warum ist das so? Warum entscheiden sich so viele am Ende eines Jahres dafür im neuen Jahr ins Fitnessstudio zu gehen, nur um dies wenige Wochen später wieder aufzugeben? Nun, das liegt meiner Meinung nach am Zustandekommen der Entscheidung.

Entscheidungen treffen, aber wie die guten Vorsätze berücksichtigen?

Die guten Vorsätze fürs neue Jahr sind Schuld. Gesellschaftlich etabliert und anerkannt, es hat sich eingebürgert im neuen Jahr etwas besser zu machen und entsprechende Entscheidungen zu treffen. Und wenn mir nichts konkretes einfällt, was ich mir als guten Vorsatz nehmen kann, falle ich nur allzu leicht auf die „Klassiker“ zurück. Ich entscheide mich um des Entscheiden’s Willen. Und das ist das Problem. Wäre ich wahrhaftig und aufrichtig davon überzeugt mehr Sport machen zu müssen, dann warte ich nicht darauf, dass es Januar wird. Ich fange sofort damit an mehr Sport zu machen. Ich gehe sofort, egal wie weit wir im Jahr schon fortgeschritten sind, und beginne damit Sport zu machen.

Und so geht es mit vielen anderen Entscheidungen auch. Wenn ich erst darauf warte, dass ein bestimmtes Ereignis – Neujahr – eintritt, dann entscheide ich mich nicht mit vollster Überzeugung für etwas. Und dann ist es auch kein Wunder, dass ich diese getroffene Entscheidung ohne große Bauchschmerzen wenig später wieder revidiere. Stünde ich nämlich zu 100% hinter meiner getroffenen Entscheidung, würde es mir seelischen, quasi unaushaltbaren, Schmerz bereiten, wenn ich diese zurücknehmen müsste. Zumindest ist das bei mir so.

Entscheidungen sind schwer

Es gibt aber natürlich auch die anderen unter uns, die, die sich gefühlt nie für irgendetwas entscheiden. Die, die jede Entscheidung meiden und stattdessen lieber andere für sich entscheiden lassen. Haben wir eben über diejenigen gesprochen, die Scheinentscheidungen treffen, diese aber später ohne weitere revidieren, sind das diejenigen, die niemals irgendetwas entscheiden. Das sind die „Durchmogler“. Jeder kennt sie, jeder hat sie in seinem Freundes- und Bekanntenkreis oder unter seinen Kollegen. Oft fallen sie nicht negativ auf, sind teilweise sogar äußerst beliebt, einfach weil sie darum bemüht sind niemandem auf die Füße zu treten. Denn das funktioniert einfach nicht, wenn man sich für nichts entscheidet, sondern immer neutral wie die Schweiz ist.

Diesen „Entscheidungsverweigerern“ bereitet es manchmal sogar „Schmerzen“, wenn sie sich entscheiden müssen. Oder wenn sie zu einer Entscheidung gezwungen werden. Dann versuchen sie sich irgendwie aus der Situation zu retten und winden sich so lange und reden so lange um den heißen Brei herum, bis doch jemand anders für sie entscheidet. Oder aber sie werden krank, nicht nur vorgeschoben, sondern real krank, weil sie die ganze Situation dermaßen überfordert und unter Stress setzt, das ihr Körper kapituliert.

Lösungsvorschläge

Beide Typen kommen durchs Leben, keine Frage, doch beide Vorgehensweisen sind aus meiner Sicht nicht dazu geeignet ein gesundes, ausgeglichenes und vor allem fröhliches Leben zu führen. Deshalb hier nun mein Vorgehen, wenn es um das Treffen von Entscheidungen geht. Vielleicht ist für den ein oder anderen ja eine Anregung dabei 😉

  1. Treffe Entscheidungen immer sofort. Wenn etwas sofort umsetzbar ist und du es wirklich willst, dann tu es ohne weiteres Zögern.
  2. Geht es um Anschaffungen, von denen du nicht weißt, ob du sie wirklich willst oder brauchst, warte 30 Tage. Willst du es dann immer noch, kaufe es.
  3. Du träumst von einem großen Urlaub oder einem Traumauto? Schreibe dir konkret auf, was du willst und was du tun musst, um es zu bekommen. Ist der Urlaub zeitnah machbar? Buche ihn sofort. Ist das Traumauto sofort verfügbar und du kannst es bezahlen? Kaufe es. Ist alles noch nicht sofort machbar, schreibe dir einen konkreten Plan auf, wie du es umsetzen kannst.
  4. Hast du diesen Plan erst einmal so detailliert wie möglich aufgeschrieben, hast du dich eigentlich schon dafür entschieden es umzusetzen. Also tu es jetzt auch, sonst war schließlich die ganze Arbeit des Vorbereitens umsonst.
  5. Stehe zu deinen Entscheidungen. In den seltensten Fällen triffst du deine Entscheidungen ohne trifftigen Grund dafür. Ist also jemand damit nicht einverstanden, leg deine Gründe offen und frage nach den Gründen des Gegenüber, warum er es anders sieht. Das darüber reden räumt meist schon die größten Missverständnisse aus dem Weg, ohne dass du deine Entscheidung revidieren musst.
  6. Hast du mit deiner Entscheidung wirklich mal einem anderen Menschen geschadet, stehe auch dazu. Entschuldige dich, mach es beim nächsten Mal besser, aber versuche nicht, deine Entscheidung zu rechtfertigen.

Das Beste zum Schluss

Den letzten Punkt kennt bestimmt auch jeder von euch. Jemand hat eine Entscheidung getroffen und euch damit benachteiligt oder sogar geschadet. Ihr wart wütend, ihr wart sauer und habt denjenigen oder die Firma zur Rede gestellt. Hat sich euer gegenüber entschuldigt und versucht mit euch eine Lösung zu finden, seid ihr hinterher doch auch deutlich entspannter und zufriedener, nicht wahr?
Hat euer gegenüber aber versucht seine Entscheidung zu rechtfertigen und euch zu überzeugen, dass sie richtig oder es nicht anders machbar war, bringt er euch nur noch mehr auf die Palme. Die Wahrscheinlichkeit, dass ihr euch nochmal mit dieser Person oder Firma beschäftigt, sinkt auf ein Minimum und ihr schaut euch aktiv nach Alternativen um.

Zum Abschluss nochmal eine kurze Zusammenfassung:
-entscheidet euch sofort, wenn es möglich ist
-macht euch einen detaillierten Plan, wenn ihr euch nicht entscheiden könnt
-steht zu euren getroffenen Entscheidungen, aber rechtfertigt euch nicht
-entschuldigt euch, wenn eure Entscheidung anderen geschadet hat und sucht nach Lösungen

Ich hoffe, der ein oder andere findet hier ein wenig Inspiration für seine eigenen zu treffenden Entscheidungen. Falls Fragen oder Anregen eurerseits bestehen, schreibt Sie gerne in die Kommentare =)

Bis dahin

Euer Basti

1 thought on “How to: Entscheidungen treffen, aber wie?

  1. Ein sehr guter Beitrag von dir Bastian! Punkt 6 kann man auch so interpretieren, dass man sich schon vorab Gedanken darüber machen sollte, was die eigenen Entscheidungen für andere Menschen bedeuten. Aber dein Punkt ist natürlich auch absolut berechtigt. Leider gibt es (zu) wenig Leute, die nach diesem Grundsatz leben und handeln.

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